Zwei Gruppen stehen sich heute in Theologie und Gesellschaft gegenüber: auf der einen Seite die "Altchristen, die ihren religiösen Glauben im Winkel erhalten wollen", auf der anderen Seite die "Neuchristen, die möglichst schnell, möglichst perfekt und notfalls mit Gewalt Gerechtigkeit auf Erden herbeizuführen trachten". Während die einen vor der Welt in den Glauben flüchten, scheinen die anderen den Glauben schon weithin hinter sich gelassen zu haben, um nur noch der Welt zu dienen. Dieser Zwiespalt setzt sich fort in jenen falschen Alternativen, die uns heute überall begegnen.
- Bedeutet die Rede vom "Tode Gottes", daß nur eine menschliche Vorstellung von Gott oder daß Gott selbst gestorben ist?
- Soll die christliche Botschaft nur den einzelnen ändern oder auch neue gesellschaftliche Verhältnisse schaffen?
- Soll die Kirche sich nur auf diakonische Barmherzigkeit beschränken oder auch für soziale Gerechtigkeit eintreten? ___
- Geht es um eine Veränderung oder um die Erlösung der Welt?
- Ist der christliche Glaube entweder nur "himmlicher Balsam" oder nur "politischer Treibstoff" ?
- War Jesus ein göttlicher Offenbarer oder ein sozialer Revolutionär?
- Geht es um Reformation oder Revolution?
Heinz Zahrnt bestreitet temperamentvoll, daß die extremen theologischen und soziologischen Positionen der verschiedenen Lager einander ausschließen und von Natur aus unversöhnliche Gegensätze markieren, und setzt sich für eine vernünftige Vermittlung zwischen den Fronten ein.
Personen: Zahrnt, Heinz
C 40
Zahr
Zahrnt, Heinz:
Gott kann nicht sterben : Wider die falschen Alternativen in Theologie und Gesellschaft. - 2. Auflage. - München : Piper, 1970. - 328 S.
ISBN 3-492-01851-3
Dogmatik - Buch