Die Kinderorientierte Familientherapie (KOF) wurde vom norwegischen Psychologen Martin Soltvedt entwickelt und führt die Kinderperspektive in die familientherapeutische Arbeit ein. KOF eignet sich für Familien mit Kindern von bis zu zehn Jahren, die in Familiengesprächen oft aus dem Blick geraten. Das neue schulenübergreifende Verfahren vereint Elemente klassischer Spieltherapie und systemischer Familientherapie.
Zunächst spielt der Therapeut allein mit dem Kind, zeichnet die Spielsequenz auf Video auf und bespricht sie mit den Eltern, um Parallelen zum Alltag der Familie erkennen zu können. Anschließend spielen Eltern und Kind gemeinsam. So zeigen sich familiäre Interaktionsmuster ebenso wie die innere Welt des Kindes. Im Gespräch werden alternative Handlungsmöglichkeiten mit den Eltern entwickelt, die in der nächsten Spielsituation ausprobiert werden können. Zur Unterstützung steigt die Therapeutin mit ihrer Alter-Ego-Figur in das Spiel ein.
Die Kinderorientierte Familientherapie ist eine hilfreiche Ergänzung für systemische Therapeuten, die mit Kindern arbeiten – oder für Kindertherapeutinnen, die Eltern unmittelbarer einbeziehen möchten.
Weiterführende Informationen
Personen: Reiners, Bernd De Haen, Jörn (Mitarb.)
F 62
Rein
Reiners, Bernd:
Kinderorientierte Familientherapie / Bernd Reiners. Unter Mitarb. von Jörn de Haen ... - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2013. - 272 S. : Ill., Tab. - Literaturverz. S. [261] - 272
ISBN 978-3-525-46268-3
Beratung - Buch