Der kleine Hase fasste all seinen Hasenmut zusammen und gestand: 'Ich hatte eine schreckliche Angst, da waren nämlich Gespenster, alle diese gruseligen Mondlichtnachtschattengespenster, du weißt schon … Ich hatte sogar hasenherden-köddel-viel Angst, aber dann habe ich gekämpft, jawoll, und …' 'Und dann hatte ich eine Riesen-Schissbuxen-Angst', gestand der Zauberer, 'weil da plötzlich ein so fürcherlich zerstrupptes, wildes, kämpfendes Ungeheuer mit einem langen, spitzen Dolch vor meinem Bett tobte und mit seinem wilden Kampfgeschrei meine Knochen zersägte.'
Und dann flüsterte der Zauberer: ‹Monarosadella!›, so langsam und so sanft, wie er nur konnte, denn er hatte dieses besondere Hasenstreichelwort ganz tief in seinem Herzen aufbewahrt. Und der kleine Hase kuschelte sich ganz nah an den Zauberer und flüsterte wieder zurück: ‹Dellamonarosa!› Und der Zauberer streichelte ihn mit dem Wort: ‹Rosadellamona!› Und sie drehten das Streichelwort nach allen Seiten und immer blieb es sanft und weich
Wenn der Zauberer Kotzmotz tobt und wütet, halten alle Tiere im Wald den Atem an und verstecken sich; selbst die Bäume zittern vor Angst. Nur ein kleiner, unbekümmerter, zerzauster Hase lässt sich nicht beirren und landet unversehens direkt vor dem Haus des Zauberers.
Wird es ihm gelingen, dem dunklen Magier zu widerstehen und seiner rasenden Tobsucht etwas entgegenzusetzen?
Eine Geschichte über intensive, elementare Gefühle von Angst, Wut, Einsamkeit, Zutrauen und Zärtlichkeit, erzählt mit viel Humor und einer schier unerschöpflichen Lust an den poetischen und bildhaften Möglichkeiten der Sprache.
Personen: Werner, Brigitte Müller, Birte (Ill.)
A 50.3
Wern
Werner, Brigitte:
Kotzmotz der Zauberer / Brigitte Werner. Mit Illustrationen von Birte Müller. - 14. Auflage. - Stuttgart : Verlag Freies Geistesleben, 2020. - 104 S. : zahlreiche Illustrationen
ISBN 978-3-7725-2070-9
Waldorfpädagogik - Buch