So hört und liest man oft: Kunst sei Religionsersatz geworden, Museen seien zu Kathedralen geworden - und Religion wiederum sei längst (jedenfalls im Westen) dermaßen schmalbrüstig und schwächlich geworden, dass nur noch Ästhetisches und Künstliches von ihr künden könne. Kann man das so gelten und stehen lassen? In Wirklichkeit ist das prekäre Verhältnis von Kunst und Religion erheblich aufregender und widersprüchlicher, als es diese hingeworfene Kompensationsthese vermuten lässt.
Ohne Zweifel: Kunst und Religion teilen einen gemeinsamen Ursprung.
Traumatisches ist ihnen nicht fremd, auch Therapeutisches nicht.
Verstünden wir diesen Einsatz, dieses Wirken nicht länger, wäre uns unser Selbstverständnis genommen, unsere Wurzel gekappt.
Ein spannender Essay.
Personen: Wils, Jean-Pierre
C 110
Wils
Wils, Jean-Pierre:
Kunst. Religion. : Versuch über ein prekäres Verhältnis / Jean Pierre Wils. - Tübingen : Klöpfer & Meyer, 2014. - 270 S. - Literaturverz. S. 263 - 270
ISBN 978-3-86351-082-4
Religion und andere Wissenschaften - Buch