Der soziale Protestantismus hat seit dem 19. Jahrhundert grundlegende Impulse für eine menschenwürdige Gestaltung der modernen Arbeits- und Sozialordnung geliefert. In dieser Tradition versteht sich das Jahrbuch Sozialer Protestantismus. Eigentum und Reichtum werden hier als Gaben Gottes verstanden, die treuhänderisch für alle Menschen eingesetzt werden sollen. Soziale Ungleichheit kann die Würde des Menschen beeinträchtigen und seine Fähigkeit seiner Berufung im alltäglichen Leben zu folgen. Soziale Gerechtigkeit impliziert die Vermeidung von ungerechtfertigten Machtkonzentrationen, erfordert beständige Umverteilung und ein gerechtes Bildungswesen. Insbesondere das Ordnungsmodell der Sozialen Marktwirtschaft findet hier Interesse und wird auf der Basis von Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit weiterentwickelt.
Anlässlich des 500. Jubiläums der Wittenberger Reformation fragt das aktuelle Jahrbuch nach den realen sozialethischen Wirkungen der Rechtfertigungslehre Luthers. Von Anfang an gab es Zweifel daran, dass bedingungslose Gnade überhaupt soziale Folgen haben könnte und tatsächlich waren manche Entwicklungen eher gnadenlos als von jener überwältigenden Liebe geprägt, die Luther feierte. Die Debatte führen E. Gräb-Schmidt, G. Schendel, B. Priddat, F. Schulz-Nieswandt, C. Helmer, G. Pfleiderer, T. Jähnichen, R. Anselm und G. Wegner
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Jahrbuch sozialer Protestantismus 10
Personen: Jähnichen, Traugott (Hrsg.)
C 51
Recht
Rechtfertigung - folgenlos? - 1. Auflage. - Leipzig : Evangelische Verlagsanstalt, 2017. - 248 Seiten - (Jahrbuch sozialer Protestantismus; 10)
ISBN 978-3-374-05088-8
Sozialethik - Buch