Die moderne Geistigbehindertenpädagogik hat es bisher versäumt, durch eine selbstkritische Reflexion ihrer medizinisch-psychiatrischen Wurzeln und Traditionen ihr einseitiges Abhängigkeitsverhältnis zur Psychiatrie neu zu bestimmen und sich als eigenständige behindertenpädagogische Fachdisziplin weiterzuentwickeln. Im vorliegenden Beitrag gilt es, präsente Problembereiche im Verhältnis der Disziplinen sowie aktuelle Defizite der institutionellen Geistigbehindertenhilfe aufzuzeigen. Insbesondere wird danach gefragt, ob die drängende Entpsychiatrisierungsthematik bis heute nur eine eher randständige Bedeutung innerhalb der geistigbehinderten pädagogischen Fachdiskussion einnimmt. Neue Perspektiven für die Theorieentwicklung des Faches sowie tragfähige Praxiskonzepte erscheinen notwendig.
Enthaltene Artikel:- Walter, Jürgen: Effekte eines computerunterstützen Intensivtrainings zur Automatisierung elementarer Rechenoperationen und dessen Wirkung im Vergleich zu herkömmlichen Materialien
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- Taßler, Renée: Unterrichtsstrategien zur Förderung der Aufmerksamkeit
- Droste, Thomas: Zum aktuellen Verhältnis von Geistigbehindertenpädagogik und Psychiatrie
Serie / Reihe: Sonderpädagogik
Personen: Borchert, Johann (Hrsg.)
Leseror. Aufstellung: Magazin
Sonderpädagogik; 1999/Heft 3; 29(1999) : hat die Geistigbehindertenhilfe ihre systemimmanenten medizinisch-psychiatrischen Traditionen ausreichend reflektiert? - 29, 1999 - (Sonderpädagogik; Heft 3; 29(1999))
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