Um die Jahrhundertwende war jeder vierte Schwanfelder Bürger jüdischen Glaubens. Die Kinder der Juden besuchten zusammen mit den katholischen und protestantischen Schülern den Unterricht. Nachmittags brachte ein Rabbi den Mädchen und Jungen die hebräische Bibel, die Thora, näher. Eigens dafür wurde eine jüdische Schule gebaut. Heute erinnert nur noch wenig an diese Zeit.
Dietmar und Olaf Schrader sind den Spuren der Vergangenheit nachgegangen. Mit ihrem Film zeichnen sie einen charakteristischen Querschnitt durch die Geschichte einer jüdischen Landgemeinde. Parallel dazu vermittelt die eindrückliche Dokumentation detaillierte Informationen zur jüdischen Kultur, zur Religion und zur Geschichte der Judenverfolgung seit dem ausgehenden Mittelalter.
Im Mittelpunkt der Recherchen der Autoren steht die Zeit während des Nationalsozialismus: Anhand von Gestapoakten aus dem Staatsarchiv in Würzburg werden Einzelschicksale aufgezeigt. Subtil spannen die Filmemacher den Bogen zur Gegenwart und zur pädagogischen Auseinandersetzung mit diesem Kapitel unserer Geschichte: Im Rahmen eines Projekts über das jüdische Leben in Schwanfeld besucht eine Schulklasse den jüdischen Friedhof.
Personen: Schrade, Dietmar
Schrade, Dietmar:
Geblieben sind die Namen : Geschichte und Entwicklung der jüdischen Gemeinde von Schwanfeld. - Ellwangen : media-Versand, 1996. - 1 DVD; 30 Min.
DVD - Signatur: DVD 631 - Film