Ästhetisches Lernen will die Fähigkeit schulen, die eigenen Wahrnehmungsmöglichkeiten zu erweitern undzu üben (Aisthesis). Die Welt und sich selbst wahrzunehmen, die eigenen Wahrnehmungsgewohnheiten kritisch zu reflektieren und zu einer (an-)teilnehmenden Haltung gegenüber der Wirklichkeit zu gelangen, ist damit mehr als bloßes Bescheidwissen. Ästhetische Bildung ist darauf angelegt, der schöpferischen Kraft des Menschen Raum zu geben, um Welt und Wirklichkeit in vielfältigen ästhetischen Formen Ausdruck zu verleihen (Poiesis) und zu einer denkerisch verantworteten Urteilsbildung zu gelangen (Katharsis).
In diesem Sinn wollen die themenbezogenen Beiträge deutlich machen, dass und wie ästhetisches Lernen die Wahrnehmungs- und Handlungsmöglichkeiten im Religionsunterricht erweitern und die Urteilskompetenz fördern kann. Ausgehend von grundsätzlichen Erwägungen zum Verhältnis von Ästhetik und Religionspädagogik (Stefan Altmeyer), möglichen Fallstricken und Herausforderungen ästhetischen Lernens (Claudia Gärtner) und der Spannung zwischen wahrnehmendem Hören und Wissen im musikalischen Lernen (Meinrad Walter), setzen das künstlerische Tanzprojekt von ECHTZEIT (Maike Hagenguth), die Bauanleitung für GottesRäume - eine Arbeit von Angelika Link und Klaus Geiger zum Kunstwettbewerb der Erzdiözese Freiburg 2010 - sowie die Begegnung und Auseinandersetzung mit lyrischen Texten (Jörn Freier) und Bildern (Benedikt Vering) unterrichtspraktische Impulse. Ihre Vielfalt ergänzen ausgewählte Hinweise auf Print- und Digitalmedien, Computer und Internet.
gK 5.6
Ästhetisches Lernen : Kunst und Spiritualität-. - Freiburg : IRP, 2012. - (IRP - Impulse - Zeitschrift für den kath. RU an allgemeinbildenen Gymnasien und beruflichen Schulen)
Zugangsnummer: 2011/5127 - Barcode: 2-9579882-8-00010877-5Unterrichtsmodelle Sek I -