Der Dekalog gedeutet aus der Befreiungserfahrung, dass Gott die Menschen aus der Sklaverei geführt hat - ein Plädoyer für eine gerechte Welt. (PI) Der emeritierte Professor für Religionspädagogik der Uni Hamburg, Fulbert Steffensky, hat diese kurzen Gedanken zu den einzelnen der Zehn Gebote für die verstaubt klingende Zeitschrift "Frau und Mutter" der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands geschrieben. Allen Vermutungen zum Trotz hat diese Publikation aber theologisches Gewicht und das beweist die Redaktion auch mit diesen Zugängen zum Dekalog. Fulbert Steffensky deutet die Zehn Gebote aus der Erfahrung der Befreiung aus der Sklaverei. In diesem Kontext ist es nicht mehr möglich, diese Weisungen Gottes als bloße Sittenregeln zu lesen, sondern als großen Entwurf einer Menschheit, die in Freiheit und Achtung lebt. Mit theologisch fundiertem Wissen bereitet der Autor die Quintessenz des jeweiligen Gebotes auf, geht auf Irrtümer der Vergangenheit ein und stellt immer wieder den Bezug zum Heute her. Denn das Wort Gottes muss immer wieder neu gedeutet und übersetzt werden! Steffensky schreibt ohne moralisch einengendes Pathos und bezieht trotzdem eindeutig Stellung. Er sieht die Kirche als "Ort der verfemten Begriffe und der verstoßenen Wörter: Gerechtigkeit, Mitleid, Trost. Und so ist sie ein Haus, in dem man wohnen kann." (S. 60) Die Zehn Gebote sind die uns von Gott gegebenen "Köstlichkeiten" (S. 79), mit deren Hilfe eine Gesellschaft lebbar wird, die Sorge trägt für die Schöpfung. - Ein sehr einladender und überzeugender Zugang zu den Zehn Geboten, in kurze und gut lesbare Beiträge aufgeschlüsselt. Dazu ist auch ein CD-Hörbuch erhältlich. Allen Bibliotheken sehr zu empfehlen. *bn* Martina Lainer
Personen: Steffensky, Fulbert
W 2.21/152
Steffensky, Fulbert:
-Die Zehn Gebote : Anweisungen für das Land der Freiheit / Fulbert Steffensky. - Würzburg : Echter, 2003. - 79 S.
ISBN 978-3-429-02512-0 fest geb. : ca. Eur 10,20
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