Inhalt:
Editorial
Wenn wir in unserer säkularen Welt von »Berufung« reden, bewegen wir uns zumeist in der Logik der Ökonomie. Jenseits von Eden meinen wir damit die Erwerbsarbeit, die wir uns ausgesucht haben. Es geht hier also um die »berufliche Berufung«. Unterstellt doch unser deutscher Begriff »Beruf«, dass unsere Berufswahl nichts Zufälliges ist und auch kein bloßer Job zum reinen Gelderwerb, sondern im Idealfall unseren Talenten und Begabungen entspricht und zu uns passen sollte. Dass das nicht immer der Fall ist, wissen wir aber nur zu gut. Immer mehr fragen wir uns heute, wofür wir arbeiten und welche Arbeit wirklich zu uns passt.
Aber auch unter Christen wird die Frage nach der Berufung neu gestellt. Sie ist schon lange nicht mehr nur eine Frage der »geistlichen Berufe«. Berufung geht uns als Christinnen und Christen alle an. Wer mit einer Berufung in seinem Leben rechnet, lebt fortan anders und deutet die Zeichen der Zeit vor seiner je eigenen Lebens- und Glaubenserfahrung. Er folgt nicht einfach »seinen Stimmen«, sondern öffnet sich auf seinen Nächsten hin, hat für den Anderen ein Ohr, weil er ihm vielleicht das entscheidende Wort zur rechten Zeit sagen kann. Wer sich »berufen zur Berufung« fühlt, rechnet mit dem Möglichkeitssinn der Wirklichkeit.
Serie / Reihe: Eulenfisch
Personen: Bischöfliches Ordinariat Limburg (Hg.)
ZS
Bischöfliches Ordinariat Limburg (Hg.):
Eulenfisch - Limburger Magazin für Religion und Bildung 01/2023 : Berufen!? / Bischöfliches Ordinariat Limburg (Hg.). - 30. - Limburg/Lahn : Verlag des Bischöflichen Ordinariats, Limburg/Lahn, 2023. - 134 S. - (Eulenfisch)
Zeitschrift ohne Signatur - Zeitschriftenheft