In den weiten Wäldern in Russland lebt Varenka. Ihr kleines Haus steht im Wald, wo selten jemand hinkommt. Sie hat alles, was sie braucht und ist zufrieden. Eines Tages kommen Leute und erzählten ihr von dem schrecklichen Krieg.

Die Menschen sind auf der Flucht und fordern Varenka auf, mit ihnen zu gehen. Doch Varenka bleibt: "Wer sorgt sonst für die müden Vorüberziehenden und für die Tiere im Winter? Nein, ich muss bleiben." Als dann die Kanonen donnern, wird Varenkas Angst sehr groß, und sie betet: "Lieber Gott, baue eine Mauer um mein Haus, damit die Soldaten es nicht sehen!" Ein Hirte mit seiner kleinen Ziege, ein junger Mann, der sich im Wald retten konnte und ein junges Mädchen, das auf der Flucht seine Eltern verloren hat, finden bei ihr Unterkunft. Der Krieg kommt immer näher, Varenka und ihre Freunde hören die Kanonen. Sie beten jeden Abend, Gott möge eine Mauer um sie bauen. Eines nachts beginnt es zu schneien, leise, stetig und dicht. Als am nächsten Tag die Soldaten mit viel Lärm nach Feinden suchen, gehen sie an Varenkas kleinem Haus vorüber. Sie können es nicht sehen, weil es unter dem Schnee versteckt liegt. Die Soldaten ziehen weiter, in diesem Teil Russlands gibt es jetzt keinen Krieg mehr. Wenn Varenka nicht geholfen hätte, könnte Pjotrs Ziege im Frühling keine Jungen bekommen, Stjepan keine Bilder mehr malen und Bodulas Taube nicht weit fliegen, um der Welt zu verkünden, dass wieder Frieden ist.

Es ist Krieg in Russland - eine alte Legende und schrecklich aktuell. Die Legende erzählt von Wundern, die möglich sind. Sie erzählt aber auch von der Angst, die man besiegen kann, von Vertrauen, Mut, Hoffnung und Liebe.

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Personen: Nord Süd Verlag (Hg.)

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