Bernhard Lichtenberg wurde nach seiner Priesterweihe 1899 Pfarrer von Herz-Jesu in Berlin-Charlottenburg, um dann als Dompfarrer und ab 1938 als Dompropst an die St. Hedwigs-Kathedrale berufen zu werden. Er gründete zusammen mit Margarete Sommer das "Hilfswerk beim Bischöflichen Ordinariat Berlin" für verfolgte Nichtarier. Öffentlich betete er während der Zeit des Nationalsozialismus für die Juden, die Nichtarier und die anderen Häftlinge der Konzentrationslager und rief zum Gebet für sie auf. Bereits im Juli 1935 hatte Lichtenberg auf die schlimmen Zustände im KZ-Emslandlager aufmerksam gemacht. 1942 wurde er schließlich zu Gefängnishaft verurteilt. Bereits körperlich krank, ertrug er diese schwere Zeit.
Als er 1943 in das Konzentrationslager Dachau überstellt werden sollte, machte der Zug am 3. November 1943 einen Zwischenstop in Hof (Saale) (Erzbistum Bamberg). Der Gefängnisleiter wurde auf Bernhard Lichtenberg aufmerksam und sorgte dafür, dass der schwer herz- und nierenkranke Geistliche am 4. November in das städtische Hofer Krankenhaus überstellt wurde, wo er noch am selben Tag durch den Hofer Stadtpfarrer Prälat Michael Gehringer die Krankensalbung empfing. Am 5. November starb Lichtenberg gegen 18:00 Uhr. Seine sterblichen Überreste wurden nach Berlin überführt.
Lichtenberg wurde am 23. Juni 1996 durch Papst Johannes Paul II. in Berlin seliggesprochen. Sein Gedenktag ist der 5. November. Sein Grab befindet sich in der Unterkirche der Berliner St. Hedwigs-Kathedrale
Personen: Kock, Erich
Kock, Erich:
Er widerstand : Bernhard Lichtenberg / Erich Kock : Morus, 1996
Religionen und Weltanschauungen - Signatur: Re-Ho 101 - Buch