Religiöse Traditionen sprechen in Symbolen und Metaphern. Sie entfalten ihre Erfahrungen in erzählenden Mythen, in Sagen, Legenden und Gleichnissen. Die Wahrheit dieser Geschichten liegt nicht auf der Ebene der Berichterstattung, sondern in den Gesetzen ihrer sprachlichen Form.
Damit sie im Wechsel der Zeiten vertändlich und lebendig bleiben, genügt es nicht, sie nur zu repetieren. Ohne stets neu befragt und ausgelegt zu werden, verlieren sie ihre Stimme. Einerseits sind die Sprachformen der Vergangenheit aus ihren eigenen Bedingungen zum Reden zu bringen, doch müssen zgleich nueue Fäden geknüft und andere Knoten gelöst werden als in früheren Generationen. Wenn beides geschieht, erschließen sich frische Quellen, die mehr beleben, als es je ein Reservoir abgesicherter Formeln vermag. Die hier vorliegende Sprachlehre bringt die christliche Tradition, die viele Menschen bereits aufgegeben haben, noch einmal in den Fluß der Zeit.
Hubertus Halbfas war zuletzt Professor für Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Reutlingen.
Weiterführende Informationen
Personen: Halbfas, Hubertus
Halbfas, Hubertus:
Religiöse Sprachlehre : Theorie und Praxis / Hubertus Halbfas. - Ostfildern : Patmos-Verl., 2012. - 393 S. : Ill.
ISBN 978-3-8436-0206-8 Gb. : ca. EUR 30.00 (DE), ca. E
Theologie - Signatur: Th-Al 101 - Buch