Malik Hachim, ein arabischer Muslim, betreibt in einem nordfranzösischen Stadtviertel einen Gemischtwaren-Kiosk. Zu nächtlicher Zeit kommt ein Skinhead in seinen Laden und zeigt seine Missachtung, indem er demonstrativ auf den Fußboden spuckt. Als dieser aggressive, schwierige Kunde eine Einladung zum Tee ausschlägt, macht Malik einen ungewöhnlichen Vorschlag: Der junge Rassist soll sein Angebot der Gastfreundschaft ("gemeinsam Tee trinken") annehmen, darf sich aber dann im Gegenzug nach Belieben im Laden einen Einkauf ohne Bezahlung zusammenstellen.
Die uns bekannte Welt der Verlust- und Gewinnrechnungen wird durch ein "Tee-Beben" förmlich auf den Kopf gestellt. Es geht hierbei nicht um einen geschäftlichen Triumpf des Guten über das Böse. Der Schlüssel liegt nicht in Moral, sondern ist vielmehr ästhetischer Natur: Bewegung kommt ins Spiel, weil vor unseren Augen die Möglichkeit von Schönheit freigelegt wird.
Der Kurzfilm erschließt eine Perspektive für das Zusammenleben durch die Kunst der Gewaltfreiheit, die der englische Titel unter die treffliche Überschrift The Way Of Tea stellt. Die Botschaft (Nonviolence, keine Gewalt) und Form des Werkes entsprechen einander: Die Zuschauenden werden zudem nicht durch lautstarke Eindeutigkeiten bevormundet.
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Altersempfehlung: ab 12 Jahren.
Teebeben : Originaltitel: Les frémissements du thé : kfw, 2014. - 21 min
Zugangsnummer: 2019/0070 - Barcode: 2-0140949-7-00013815-4so - Signatur: C7/1669 - Film (DVD)