Bei Kindern mit Hörsehschädigung sind gehäuft aggressive, destruktive, selbstverletzende Verhaltensweisen, Verweigerungs- und Abwehrverhalten sowie stereotype Verhaltensmuster zu beobachten. Einige dieser Verhaltensweisen ähneln den charakteristischen Symptomen einer autistischen Störung, sind jedoch in vielen Fällen als Folge von Wahrnehmungs­ und Kommunikationserschwernissen zu verstehen. Nach einem kurzen Überblick über empirische Studien zu Formen und Zusammenhängen bei Kindern mit kombinierter Sinnesschädigung werden Angaben zur Häufigkeit von Verhaltensauffälligkeiten mitgeteilt, die im Rahmen einer Befragung von 36 Fachkräften ermittelt wurden, die mit Kindern mit Taubblindheit oder Hörsehbehinderung arbeiten. Erfolgversprechende Interventionen sollten auf einer Analyse der Funktion des Verhaltens beruhen und dem Kind Hilfen zur Verarbeitung der Informationen aus der Umwelt sowie Kommunikationswege zur Verständigung mit seinen Bezugspersonen als Alternative zu seinem problematischen Verhalten anbieten.
For children with deafblindness, a high prevalence of aggressive, destructive, oppositional, repetitive and self-injurious behaviors is reported. Some of these behaviors resemble the characteristics of autistic spectrum disorders. However, these behaviors can be understood as a reaction to perceptual and communicative issues. We present a short overview on empirical studies investigating forms and functions in deafblind children and report some data on frequencies of abnormal behaviors obtained from 36 teachers working with deafblind children. Interventions should be based on a functional analysis and provide positive support for improving information processing and communication with caregivers.

Enthalten in:
Zeitschrift für Heilpädagogik; 2016/1 (2016)

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Serie / Reihe: Zeitschrift für Heilpädagogik

Personen: Sarimski, Klaus Lang, Markus

Schlagwörter: Kommunikation Hörsehgeschädigter