Der vorliegende Artikel bietet eine Relektüre der beiden Heidi-Romane (publiziert 1880 und 1881) von Johanna Spyri vor dem Hintergrund der Fürsorgerischen Zwangsmaßnahmen in der Schweiz des 19. und 20. Jahrhunderts. Dabei wird einerseits die Figur 'Heidi' als mögliches 'Verdingkind' in den Blick genommen, andererseits der Einfluss der gesellschaftlichen Stellung der Autorin Spyri auf ihre Darstellung der Figur 'Heidi' erwogen. In der Zusammenschau dieser beiden Blickpunkte wird deutlich, dass die Autorin in ihren Erzählungen die Lebensrealität fremdplatzierter Kinder anklingen lässt, diese jedoch nach dem Bild einer würdigen Armen idealtypisch überformt.
This article offers a rereading of both Heidi-novels (published in 1880 and 1881) by Johanna Spyri in the context of the "Fürsorgerische Zwangsmaßnahmen" (Compulsory Social Measures and Placements) of children in Switzerland in the 19th and 20th century. On one hand the character 'Heidi' is explored as a possible 'Verdingkind' and on the other hand the influence of Spyri's own social status on the depiction of the character 'Heidi' is considered. In the overview of these two considerations, it becomes clear that the narratives allude to the real life of 'Verdingkinder', yet the author mantles it with the ideal of a worthy poor.
Enthalten in:
Pastoraltheologie; 2022/9 Monatsschrift für Wissenschaft und Praxis in Kirche und Gesellschaft
(2022)
Serie / Reihe: Pastoraltheologie
Personen: Egger, Sara
Egger, Sara:
Heidis 'heile Welt' als Kulisse kindlicher Schreckensjahre : eine Relektüre vor dem Hintergrund der Praxis der 'Verdingung' von Kindern in der Schweiz des 19. und 20. Jahrhunderts / Sara Egger, 2022. - Seite 380-394 - (Pastoraltheologie) Offenheit, Kreativität und Spiel
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