Alan sieht Geister. Das ist nicht so außergewöhnlich, denn seine Familie führt die Firma „Alan C. Wilder Ltd. zur Klärung übersinnlicher Probleme“ in der 6. Generation und die Fähigkeit, Übersinnliches zu erkennen, wird von Vater zu Sohn vererbt. Seit dem Tod seines Vaters ist der junge Alan nun also das Gesicht der Familien-Agentur und sein erster eigener Fall führt ihn zu einer Brücke, auf der alle Hunde durchzudrehen und sich hinunterstürzen wollen. Ob der Geist der traurigen Lady Dunsford dafür verantwortlich ist? Auch wenn seine übersinnlichen Fähigkeiten Alan manchmal ein bisschen Angst einjagen und er lieber „ein normaler Junge“ wäre, ist es alles in allem doch praktisch, Geister sehen zu können. Vor allem, weil der Junge dadurch daheim weiterhin wie gewohnt von beiden Eltern empfangen wird, nur dass der Vater eben jetzt durchsichtig ist und Alan oft zwischen ihm und seiner Mutter vermitteln muss (die Frauen der Wilder-Familie können nämlich keine Geister sehen und müssen sich deshalb mit der administrativen Arbeit zufrieden geben). Mit der Unterstützung des agilen Affen Lord Peter und dem Schutz eines magischen Amuletts macht Alan sich an die Untersuchung des Falles und muss bald ein sehen, dass er es nicht nur mit einem Geist zu tun hat. „Die Brücke der Toten Hunde“ ist eine klassische Detektivgeschichte und als Comic mit sparsamem Text sehr gut für Leseanfänger*innen geeignet. Ulf K.s klarer, cartoonesker Stil passt gut zum subtilem Humor von Patrick Wirbeleit, der immer wieder in kleinen komischen Szenen durchblitzt. Die Fälle sind gut miteinander verknüpft und halten einige überraschende Wendungen bereit, die Lektüre ist also wirklich spannend, auch wenn die Figuren und ihre Beziehungen zueinander mit dem Spannungsbogen der Erzählung nicht ganz mithalten können und recht flach bis stereotyp daher kommen. Da es sich aber um den ersten Band einer Serie handelt, bleibt noch genug Zeit, den Charakteren mehr Raum zu geben. Der Cliffhanger am Ende des Bandes macht auf jeden Fall Lust auf mehr, denn der verantwortliche Geist hinter den übernatürlichen Ereignissen wird zwar gefunden, aber in den Schatten lauert ein mysteriöser Auftraggeber.
Altersempfehlung: ab 9 Jahren.
Serie / Reihe: Die Protokolle des Übersinnlichen 1
Personen: Wirbeleit, Patrick Ulf, K.
Leseror. Aufstellung: Comic
Wirbeleit, Patrick:
Die Brücke der toten Hunde [01] / P. Wirbeleit ; Ulf K. - 1. Aufl. - Reinbek bei Hamburg : Carlsen-Verl., 2020. - 94 S. : überw. Ill. - (Die Protokolle des Übersinnlichen; 1)
ISBN 978-3-551-73024-4 Festeinband : EUR 14,00
Kinderbücher für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren - Signatur: Wirbe - Comic und Manga