Wenn eine Jury ihr Urteil spricht, heißt das nicht, dass damit auch der Fall abgeschlossen ist. (DR) Maya Seale ist eine junge Frau voller Ideale, als sie 2009 in Los Angeles als Geschworene zu einem Mordprozess berufen wird. Angeklagt wird der junge afroamerikanische Lehrer Bobby Nock, der ein Verhältnis mit seiner Schülerin begonnen und sie schließlich entführt und ermordet haben soll. Gefunden wurde die Leiche des Mädchens, sie war Erbin eines Immobilienmoguls, jedoch nie. Maya, die sich sicher ist, dass es sich um ein rassistisch motiviertes Verfahren handelt, überzeugt die Geschworenen von Bobbys Unschuld. Zehn Jahre nach dem Freispruch wird der Fall jedoch neu aufgerollt und plötzlich ist man sich nicht mehr so sicher, dass ein Unschuldiger das Gerichtsgebäude verlassen hat. Graham Moore hat mit "Verweigerung" einen Thriller geschrieben, der nicht nur tiefe Einblicke in die Psyche der unterschiedlichen Jury-Mitglieder gewährt, sondern durch die Zeitsprünge auch die vielen Brüche und Widersprüche der amerikanischen Gesellschaft beleuchtet. Der Autor widmet sich in seinem Buch nicht nur der Frage, wer schuld ist, sondern auch der US-amerikanischen Praxis, dass juristisch ungeschulte Bürger über den Ausgang eines Gerichtsverfahrens entscheiden. Denn allzu oft kommt es hier zu schwerwiegenden Kollateralschäden.
Personen: Moore, Graham Mumot, André
Leseror. Aufstellung: Krimi
Moore, Graham:
Verweigerung : Roman / Graham Moore. Aus dem amerikan. Engl. von André Mumot. - Köln : Eichborn, 2020. - 395 Seiten
ISBN 978-3-8479-0053-5 Festeinband : EUR 22,00
Schöne Literatur - Signatur: Moore - Buch