Ein lesenswertes historisches Kalendarium der Republik Deutschösterreich im Jahr 1919. (GE) Gerhard Jelinek, ORF-Journalist und Dokumentarfilmer, steuert mit dem vorliegenden Band zum Jahr 1919 ein weiteres Sachbuch zur österreichischen Zeitgeschichte bei. Der Erste Weltkrieg war zwar vorüber - und trotzdem stand die Erste Republik nicht nur unter einem guten Stern. Warum, das zeigt der Autor an 51 recht unterschiedlichen Begebenheiten, die er anhand von Zeitungsberichten, Tagebucheintragungen und Briefen mit Leben füllt. Arthur Schnitzler etwa begrüßte mit einem "Pferderlspiel" das Jahr 1919, war aber an dessen Ende froh, dass es vorüber war. Dazwischen lagen bedeutende politische, gesellschaftliche und kulturelle Ereignisse: etwa die erstmalige Ausübung des Frauenwahlrechtes, der Beginn der Periode des "Roten Wien", Abspaltungsbewegungen in Tirol und Vorarlberg, die Zustimmung der Nationalversammlung zum Vertrag von Saint-Germain, die Eröffnung des Wiener Tanzinstituts Elmayer oder das Fußballmatch Ungarn gegen Deutschösterreich. Dieses facettenreiche historische Kalendarium vermittelt einen interessanten und umfassenden Einblick in die Lage der noch jungen Republik, die nicht nur von Tristesse gekennzeichnet war, sondern auch starke Lebenszeichen von sich gab. Der Band ist verständlich geschrieben, mit zahlreichen Schwarzweißbildern "angereichert" und mit herausgehobenen Kurztexten zu anderen interessanten Ereignissen des Jahres 1919 versehen.
Personen: Jelinek, Gerhard
Jelinek, Gerhard:
Neue Zeit 1919, ein Jahr zwischen Hoffnung und Entsetzen / Gerhard Jelinek. - Wien : Amalthea, 2019. - 250 S. : Ill.
ISBN 978-3990501504 fest geb. : ca. € 25,00
Erfahrungsberichte und Lebensbilder - Signatur: BO Jelin - Buch