Bettelheim, Bruno
Kinder brauchen Märchen
Sachbuch


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Personen: Bettelheim, Bruno

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Bettelheim, Bruno:
Kinder brauchen Märchen / Bruno Bettelheim aus dem Englischen von Lieselotte Mickel. - 23.Auflage. - München : dtv, 2001. - Kein Beitrag der Psychoanalyse hat die Gemüter auf dem Gebiet der Märchenforschung mehr erregt als dieses Werk Bettelheims. Die These: Kinder brauchen Märchen. Das aber bedeutet: die Märchen in ihrem unzensierten, mitunter sehr gewaltvollen Gehalt. Das Märchen, so die Grundeinsicht dieses Buches, ist die literarische Form, die Kindern am Nächsten ist, die ihnen hilft, über typische Konflikte der Kinderzeit (als Anhänger Freuds meint Bettelheim hauptsächlich den Ödipuskomplex) zu reflektieren und mit Problemsituationen fertig zu werden. Das Böse spielt dabei eine wichtige Rolle. Am fiktiven Stellvertreter der bösen Stiefmutter etwa kann sich das Kind exemplarisch von Hassgefühlen auf die eigene Mutter befreien. An dieser Stelle richtet sich das Buch also vor allem an Erziehende und versucht darzulegen, warum es so wichtig ist, das grausame Ende der Märchen beim Erzählen nicht wegzulassen, in der Meinung, es könne dem Kind nicht zugemutet werden. Das Gegenteil ist der Fall! Das Kind wird vielmehr verunsichert reagieren, wenn der Bösewicht nicht bestraft wird.
Mit Recht kann Bettelheim die Rehabilitierung des Bösen im Märchen zugestanden werden. Somit eröffnet sich auch aus poetologischer Sicht ein interessantes Problemfeld: Was hat das Böse in der Kunstform Märchen zu suchen? Was passiert mit der Geschichte und ihrer Glaubwürdigkeit, wenn Märchen wie bei Disney "zensiert" werden?
ISBN 978-3-423-35028-0 6,00

Zugangsnummer: 0017238001 - Barcode: 01167825
Tiefenpsychologie - Sachbuch