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Rezension

An einem verregneten, stürmischen Frühlingstag bricht Veras gut situiertes Leben in sich zusammen. Ihr Mann, ein stadtbekannter Jurist, über alles erhaben, wird wegen mehrfachen Ladendiebstahl gesucht und begibt sich, getarnt als spontanes Sabbatical, auf die Flucht. Und so bricht sie, alleingelassen mit 57 Jahren, auf nach London. Dort wird sie gebraucht als AuPair für 3 eigensinnige, verschlossene und tieftraurige Mädchen. Die Mutter ist scheinbar abwesend, der Vater ständig auf Geschäftsreisen. Es wird ein zähes Ringen, um den Zugang zu den Kindern und zu sich selbst, ihrem alten Ich, das irgendwann in der Alltagsroutine verloren ging. Beharrlich verschafft sich die selbst kinderlose Vera nach und nach das Vertrauen der Mädchen und kommt dem lastenden Familiengeheimnis näher: Die Mutter ist verstorben und um die Kleinste zu schützen schweigen alle. Die Mädchen fordern sie aber auch heraus, sich mit sich selbst zu befassen. C. Hoffmann hat mit ihrem 1. Roman ein feinsinniges und durchaus ungewöhnliches Werk geschaffen über Familie, Liebe, Trauer, Zusammenhalt, das Alter, die Wahrheit. Empfehlenswert.

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Personen: Hoffmann, Claire

Schlagwörter: Belletristische Darstellung England Kindermädchen Mittleres Lebensalter Deutsche

Interessenkreis: FAMILIE