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Rezension

Dirk Kurbjuweit ist ein ebenso renommierter Journalist ("Die Zeit", "Der Spiegel") wie erfolgreicher Autor, der zuletzt mit einem Afghanistan-Roman überzeugte ("Die Kriegsbraut", ID-A 11/11). Sein 6. Roman ist ein fesselnder Psychothriller, der den Einbruch der Gewalt in eine wohlsituierte bürgerliche Familie beschreibt. Der Auftakt zieht den Leser sofort in seinen Bann: Der Ich-Erzähler, ein erfolgreicher Architekt Mitte 40, besucht seinen Vater, der wegen Totschlags zu 8 Jahren Haft verurteilt ist, im Gefängnis. Dabei wird rasch klar, dass die Tat - die Erschießung des Souterrain-Mieters im Haus der Familie des Sohnes - eine gemeinsam gewollte Tat war, um die Familie von der Last einer Bedrohung durch einen psychopathischen "Stalker" zu befreien, dem mit den Mitteln des Rechtsstaates nicht beizukommen war. Der Roman erzählt die Vorgeschichte dieses ungewöhnlichen Falles von Selbstjustiz in assoziativ verknüpften Rückblenden und bleibt dabei spannend bis zum Schluss. Trotz gelegentlicher Überdeutlichkeiten verdient dieser eindrucksvolle Roman breiteste Empfehlung.

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Personen: Kurbjuweit, Dirk

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Familie Berlin Architekt Nachbar Stalking

Interessenkreis: FAMILIE