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Rezension

Waren das Zeiten, als Anwälte noch Gerichtssäle von innen sahen! Bei Grisham sind sie lange vorbei. Anwälte bei Grisham sind Detektive und Abenteurer und der Einsatz ist mindestens siebenstellig, so auch in diesem Fall. Ein Milliardär hat Selbstmord begangen und das Vermögen seiner unehelichen Tochter vermacht, die im brasilianischen Dschungel als Missionarin arbeitet. Der Anwalt Nate O'Riley, ehemals alkoholkrank, macht sich auf die Suche nach der Erbin. - Charles Brauer intoniert auch diesen neuen Grisham und es gelingt ihm gut und routiniert, selbst in einem viel zu langen Mittelteil und der sicheren Aussicht, das Ende der Geschichte allzubald zu kennen. Einzig in den Anhörungsszenen blitzen Situationskomik, Sprachwitz, Rededuelle und fintenreiche Verhöre auf, doch kommt eben das, woran sich vielleicht ein "klassischer" Justiz-Thriller im Normalfall messen lässt, hier viel zu spärlich vor. Fans werden wohl zum Audio greifen, unerschrocken darüber, dass die Romane Grishams inhaltlich immer dünner und abstruser werden. Für Grisham-Einsteiger kaum zu empfehlen.

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Personen: Grisham, John Osterwold, Margrit