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Rezension

Sie werden "gelernt" geboren, abgebrüht lang vor der Zeit: Nicolas, der geborene "Führer-Fürst" und seine "Paranza", seine Bande von 10- bis 16-Jährigen, die auf ihren Rollern blitzschnell durch Neapel rasen. Alles wollen sie haben: Geld, Glamour, Markenklamotten, Mädchen und Champagner ... Drogen haben sie ohnehin. Und Macht, viel Macht, Macht über Leben und Tod, Macht ist geil. Unantastbar fühlen sie sich in ihrer Welt, in der sie sich im Netz inszenieren, auf YouTube schießen lernen und sich um "ein Stück zu machen", d.h. einen Mord zu begehen, ein Kostüm aus breaking bad oder dem Film Gomarrha (nach Saviano; BA 11/07) bestellen. Und die "echte" Welt Neapels, regiert von der Mafia, erscheint als ein geschlossenes System von hilflosen oder missbrauchenden Erwachsenen. Ein tödliches rasendes "Spiel", in denen die Kinder mit unerbittlicher Logik vom Dealer und Erpresser zum Killer und von Tätern zu Opfern werden. Savianos neuer Roman (zuletzt ID-A 11/14) ist mitreißend und schrecklich zu lesen, fast schon surreal in seinen filmischen Szenen, zugleich sehr sensibel und macht sehr ratlos.

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Personen: Saviano, Roberto

Standort: SL

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Neapel Männliche Jugend Italien Gesellschaft Organisiertes Verbrechen