---

Rezension

Die Schwestern Bean und Liz haben in ihrer unkonventionellen Kindheit mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Ihre manchmal liebevolle, chaotische und egozentrische Mutter sieht sich als Künstlerin und Songschreiberin und setzt ihre Töchter einem Wechselbad von Gefühlen aus. Als sie plötzlich verschwindet, kommen die Kinder nach einer Reise quer durch das Land bei ihrem Onkel in Virginia unter. Er bietet ihnen Rückhalt, und Bean, die ihr Leben selbst erzählt, fühlt sich bald in dem kleinen Südstaatenort wohl. Beide haben zwar eine Außenseiterrolle, sind jedoch trotzdem froh, so etwas wie eine Heimat gefunden zu haben. Als ihre Mutter mit neuen ungewöhnlichen Lebensplänen wieder auftaucht, verweigern sich ihre Töchter und wollen ihren Onkel und die Kleinstadt nicht verlassen. Auf unnachahmliche Art kann sich die Autorin wie in ihren anderen Romanen (zuletzt ID-A 16/10) in die Gefühlswelt von Kindern und Jugendlichen versetzen. In poetischer Sprache erleben wir eine Südstaatenkindheit mit Schönem und Hässlichem (vgl. Hörbuch in dieser Nr.). Wieder bestsellerverdächtig; allen Büchereien empfohlen.

---

---

Personen: Walls, Jeannette

Schlagwörter: Belletristische Darstellung USA Einsamkeit Mutter Tochter Künstlerin Egoismus Wunschdenken

Interessenkreis: FAMILIE