Brauns, Dirk
Die Unscheinbaren Roman
Roman


Rezension

Martin Schmidt wuchs in einem Ostberliner Villen-Vorort auf. Im Eingangskapitel wird die Verhaftung seiner Eltern wegen Wirtschaftsspionage für den BND im Februar 1965 geschildert. Schockiert, als 18-Jähriger, blieb er mit der Großmutter zurück, die kurz darauf verstarb. 50 Jahre später: Tierarzt Dr. Schmidt lebt in Bayern, ist seit einem Jahr Witwer und denkt an Praxisaufgabe. Da erhält er die Anfrage des Spionagemuseum, ihn als Zeitzeuge über die Geschichte der Eltern zu interviewen. Martin taucht wieder in die Vergangenheit ein, sucht Erklärungen, liest Stasi- und BND-Akten. Seine alte Mutter im Pflegeheim schweigt. Er findet zu seiner großen Jugendliebe zurück, die er bei der Ausreise in den Westen zurückließ. Hauptteil des Romans ist weniger die Spionage, sondern die Suche nach Hintergründen und Schuld, Aufdeckung von Verstrickungen. Der Autor (zuletzt "Wir müssen dann fort sein", ID-A 15/16), als Enkel eines Spions inspiriert von der eigenen Familiengeschichte, erzählt spannend, in klarer, eindringlicher Sprache. Ein bewegender Roman über Kalten Krieg und bis in die Gegenwart reichende Prägungen.


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Personen: Brauns, Dirk

Standort: SL

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Sohn Deutschland DDR Zeitgeschichte Trauma Spion Verhaftung

Interessenkreis: ZEITGESCHICHTE

Brauns, Dirk:
Die Unscheinbaren : Roman / Dirk Brauns. - Köln : Galiani Berlin, 2019. - 325 Seiten ; 21 cm
ISBN 978-3-86971-188-1 fest geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 86619054936 - Barcode: 19054936
BRAU - Signatur: BRAU - Roman