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Rezension

Der Dichter Graf Alexander Iljitsch Rostov entgeht 1922 dank seiner Popularität dem Gulag, wird stattdessen zu lebenslangem Hausarrest verurteilt. Den Hausarrest verbüßt er im Hotel Metropol, dem berühmten Luxushotel mit internationalen Gästen und Blick auf Kreml und Bolschoi-Theater. Der charmante, allseits beliebte Rostov hadert nicht lange mit seinem Schicksal und richtet sich in seiner Dachkammer ein. Früher bereiste er die Welt, jetzt kommt die Welt (und sogar die Liebe) zu ihm. Und als Leser dürfen wir ihn und das Weltgeschehen aus seiner Perspektive über einen Zeitraum von 30 Jahren begleiten. Amor Towles (vgl. "Eine Frage der Höflichkeit", ID-A 12/11) ist ein grandioser Roman gelungen. Sprachlich versiert, mit feiner Ironie und großem Wissen, schildert er eine spannende Epoche der Zeitgeschichte, deren Fäden im Mikrokosmos des Hotels zusammenlaufen. Mit perfekt ausgestalteten Figuren ist der Roman eine Verbeugung vor den russischen Klassikern, die Anlehnung des Namens von Rostov an eine Figur aus "Krieg und Frieden" ist nur ein Beleg dafür. Große Literatur, kaufen, lesen und weiterempfehlen.

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Personen: Towles, Amor

Standort: SL

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Russland Hotel Zeitgeschichte Graf Veruteilung Arrest Geschichte 1922-

Interessenkreis: HISTORISCHES