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Rezension

Anja (18) hat einen coolen Nebenjob: Sie soll einer älteren Dame Gesellschaft leisten. Lili lebt allein in einem Haus mit japanischem Garten. Überall stehen Kunstwerke aus Porzellan. Anja ahnt, dass sie für Lili große Bedeutung haben; nach und nach erzählt Lili der jungen Frau ihre Lebensgeschichte. Nach dem frühen Tod der Mutter lebte sie mit dem Vater und Takeshi, einem engen japanischen Vertrauten, in Berlin. Durch Zufall lernt sie den Direktor der Königlichen Porzellan-Manufaktur kennen und entdeckt so ihre Liebe zur Porzellankunst. Sie wird Schülerin von Marguerite Friedlaender (1896-1985) in Halle, muss später als Tochter jüdischer Eltern nach Amerika fliehen, kehrt schließlich zurück nach Berlin. Wie schon in "Wenn Martha tanzt" (ID-A 11/18) gelingt T. Saller eine berührende Geschichte mit interessantem historischen Hintergrund und - in der Figur der M. Friedlaender - erneut einem Bezug zum Bauhaus. Faktenreiche Schilderungen der Porzellanherstellung und der japanischen Teezeremonie, sowie der Brückenschlag in die Gegenwart über die Psychotherapie sind zwar konstruiert, aber fesselnd. Für alle.

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Personen: Saller, Tom

Standort: SL

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Jüdin Berlin Weibliche Jugend Freundschaft Rückkehr Kunst Flucht Nationalsozialismus Künstlerin Frauen Porzellan

Interessenkreis: FRAUEN