Schmitter, Elke
Frau Sartoris Roman
Roman


Rezension

Der Debütroman der ehemaligen TAZ-Chefredakteurin und populären Literaturkritikerin zieht viel öffentliches Interesse auf sich. Dass die Autorin ihren Roman ganz konventionell und damit auch gut lesbar erzählt, ist überraschend. Ohne stilistische Höhenflüge, vielmehr als Rollenprosa einer einfachen Person erzählt hier die attraktive, aber geistig unambitionierte Frau Sartoris von ihrem öden Eheleben, ihren gescheiterten Liebesträumen und den Gründen, warum sie zur Mörderin an dem Zuhälter ihrer minderjährigen Tochter wird. Das Geschehen spielt in der Provinz, im Kleinstadtmief der vorfeministischen Nachkriegsjahre. Ganz im Frauenbild des 19. Jahrhunderts leidet Frau Sartoris. Ihre hoffnungsvollen, leidenschaftlichen Liebesabenteuer muss sie teuer bezahlen. Sie wird krank: Nervenzusammenbruch, psychische Klinik, Depressionen, Alkohol usw. Trotz möglicher erzähltheoretischer Einwände ist es der Autorin gelungen, Spannung in die Geschichte hineinzubringen und Interesse an der Hauptfigur zu wecken. Insgesamt bietet der Roman auch in unserer Zeit noch reichlich Identifikationsangebote. Breit empfohlen.


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Personen: Schmitter, Elke

Schlagwörter: Geschichte Belletristische Darstellung Deutschland Kleinstadt Ehefrau Liebhaber

Schmitter, Elke:
Frau Sartoris : Roman / Elke Schmitter. - Berlin : Berlin-Verl. - 158 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8270-0261-7 fest geb. : DM 36.00 + F

Zugangsnummer: 86690116585 - Barcode: 2-0000000-8-90116585-3
SCHMIT - Signatur: SCHMIT - Roman