---

Rezension

Der Schriftsteller Hermann Kramer inszeniert die späte Begegnung mit seinem Jugendfreund und ewigen Konkurrenten Arnold in einer Hotelsuite als Abrechnung und Beichte zugleich. Hannah, die vergötterte Tochter und hoch begabte Konzertgeigerin, ist bei einem Busunfall in Südafrika ums Leben gekommen. Kramer fühlt sich schuldig. Kurz vor ihrem Tod hatte er ihr, auf das Drängen seiner Frau Helen hin, die Wahrheit über ihre Herkunft offenbart, an der Freund Arnold maßgeblich beteiligt war. Entwurf und Erzählweise erinnern stark an S. Márais "Die Glut" (Lesung und Hörspiel vgl. MI 1/01), jedoch spielt die Musik eine Hauptrolle in der 2. Erzählung des Konzertgeigers, Künstlers und Filmstars nach "In Gedanken an Marie-Louise" (BA 1/99). Die sehr intensive Autorenlesung ist sogar vor dem Buch (zur Besprechung vorgesehen) auf dem Markt. Die Stimme Müller-Stahls ist sicherlich auch die beste Werbung für die gedruckte Ausgabe. Medien- und Publikumsinteresse sind überall zu erwarten.

---

Personen: Mueller-Stahl, Armin