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Rezension

Die lichten Stoffe in Larissa Boehnings Romandebüt sind ganz schön dicht gewoben und man muss schon ein bisschen dranbleiben an dieser verschachtelten Familienfindungsgeschichte, um ihren Reiz genießen zu können. Denn die junge Autorin kann erzählen. Zum Beispiel die Geschichte eines verschollenen Gemäldes von Degas, auf dem Frauen mit Hüten zu sehen sind. Oder die ihrer Großmutter, die das Bild angeblich von dem Mann, einem farbigen US-Soldaten, geschenkt bekommen hat, der sie schwanger sitzengelassen hat und die sich als Hutmacherin durchs Leben schlägt. Oder ihrer Tochter, des Mischlingskindes Evi im Nachkriegsdeutschland, oder die Geschichte ihrer Enkelin Nele, die versucht, alle Stränge der geheimnisvollen Familiengeschichte aufzudröseln. Dazwischen webt Boehning aktuelle Begegnungs- und Beziehungsgeschichten, sodass wirklich ein dichtes Neben- und Miteinander voller verschiedener Muster entsteht. Ein interessanter, fesselnder Roman, der eher Liebe auf den 2. Blick verspricht. Für alle Bestände geeignet.

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Personen: Boehning, Larissa

Schlagwörter: Geschichte Belletristische Darstellung Berlin Junge Frau US-Soldat Schwangerschaftsabbruch

Interessenkreis: FAMILIE