Gerlof, Kathrin
Nenn mich November Roman
Roman


Rezension

Die Firma pleite, das Ersparte aufgebraucht: Marthe, die sich selbst "November" nennt, und ihr Mann David müssen Privatinsolvenz anmelden und von Berlin aufs Land ziehen. Eine Horrorvorstellung für Marthe, in dem schlichten alten Haus ohne Internetverbindung leben zu müssen. Nur sehr langsam gewöhnen sie sich an die neue Umgebung, knüpfen kaum Kontakte. Die Ehe leidet, Marthe entwickelt eine psychische Störung. Das Dorf gerät in Unruhe, als eine Baracke zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert wird und die Neuankömmlinge die eingefahrenen Muster der dörflichen Struktur auf die Probe stellen. Marthe blüht ein wenig auf und bietet ihre Hilfe an. Erneut ein komplexer, sprachlich versierter Roman, der einen aktuellen Ausschnitt bundesrepublikanischer Realität in den sogenannten strukturschwachen Regionen Ostdeutschlands beleuchtet (vgl. zuletzt "Das ist eine Geschichte", ID-A 15/14). Psychologisch fein ausgearbeitete Figuren, politisch relevant; der vielschichtige Roman überzeugt auf ganzer Linie. Empfohlen.


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Personen: Gerlof, Kathrin

Standort: SL

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Depression Ehepaar Gesellschaft Insolvenz Sozialer Abstieg

Gerlof, Kathrin:
Nenn mich November : Roman / Kathrin Gerlof. - Berlin : Aufbau, 2018. - 352 Seiten ; 22 cm
ISBN 978-3-351-03723-9 fest geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 86619052909 - Barcode: 19052909
GERL - Signatur: GERL - Roman