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Rezension

Es ist nicht das erste Mal, dass die 1974 in Brandenburg geborene Schoch einen genauen Blick auf den Untergang der DDR wirft: "Mit der Geschwindigkeit des Sommers" (vgl. BA 5/09) macht sie den Abdruck des Politischen im Privaten wunderbar deutlich am Beispiel zweier Schwestern, die mit der veränderten Situation sehr unterschiedlich zurechtkommen. Hier knüpft sie an diese Sichtweise an, doch diesmal ist es gleich ein vielstimmiger Chor, Klassenkameraden allesamt, Schüler eines ostdeutschen Gymnasiums. Aus einer stetig wechselnden Ich-Erzählperspektive heraus werden im 1. Teil des Buches die Jahre 1989-1992 beleuchtet. Das Erwachsenwerden fällt hier mit dem Wegbrechen aller Gewissheiten des äußeren Lebens zusammen und ergibt einen faszinierenden Mix: Schochs Protagonisten wissen noch nicht genug über das Leben, aber bereits zu viel über Politik. Der 2. Teil des formal sehr clever konstruierten Romans schaut auf das "Heute", auf das Klein-Klein der Lebensmitte. Jetzt wissen die Protagonisten mehr über das Dasein, aber die Vergangenheit holt sie immer noch ein. Toll gemacht und überall ein Gewinn!

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Personen: Schoch, Julia

Standort: SL

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Schüler Gymnasium Zeitgeschichte Deutschland (DDR) Geschichte 1989-1992

Interessenkreis: ZEITGESCHICHTE