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Rezension

Der an sich beglückende Umzug in das eigene Heim stößt bei dem 10-jährigen Käfersammler Samuel auf keine Gegenliebe. Nicht der Verlust der alten Schule, sondern die Uniformität der Reihenhaussiedlung und das "unnatürliche" Ambiente sind Ansatz seiner Frustration. Doch alles kommt noch schlimmer. Nach Wochen des Streits verschwindet die Mutter im ungefähren terminologischen Dunst einer "Auszeit". Der Schmerz wird durch reichhaltige Hausarbeit und die Freundschaft zu einem Mädchen gedämpft, mit dem er heimlich Katzenkinder betreut und das ihm hilft, seine Isolation zu überwinden. M. Pressler gelang das Psychogramm eines 10-Jährigen, der noch ohne Computer auskommen kann und auf Bücher vertraut. Zugleich wird unaufdringlich, zugespitzt durch den Ausbruch der Mutter als unerhörtes moralisches Ereignis, das klassische Rollenspiel zur Diskussion gestellt. Ein auslegbares Familienporträt, das im besten Sinne zur Nachdenklichkeit anregen dürfte. Sehr empfohlen. Der Einband von Henriette Sauvant wird für Zuspruch sorgen.

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Personen: Pressler, Mirjam

Schlagwörter: Kinderbuch Junge Umzug Fremdheit

Interessenkreis: FREUNDSCHAFT