Der schwedische Kriminalkommissar Wallander ermittelt in einem besonders grausamen Mordfall. (DR) Henning Mankell, schwedischer Bestsellerautor mit Wohnsitz in Mosambik, lässt im vorliegenden Roman seinen bereits aus "Die fünfte Frau" bekannten Kriminalkommissar Kurt Wallander in einem besonders alptraumhaften Fall von Serienmorden mit anschließender Skalpierung der Opfer ermitteln. Das fast 500 Seiten dicke Buch weist keinerlei Längen auf; jeder Satz ist durchdacht, die Sprache verkürzt, Emotionen werden oft eher angedeutet als genauer ausgeführt. Der Roman brilliert mit seinen präzisen, prägnanten Beschreibungen einer in sich gespaltenen und von Korruption gefährdeten Gesellschaft. Der Held, der Kriminalkommissar aus Ystad, besticht durch seine Menschlichkeit, durch seine Unfähigkeit, trotz langjähriger Berufserfahrung sich aus den menschlichen Tragödien herauszuhalten, durch seine Angst vor neuerlicher Zuspitzung der Gewalt und seine Wut über eine Gesellschaft, die ihre Kinder vernichtet. Ein Krimi, der, über die Spannung vom ersten bis zum letzten Satz hinaus, eine gediegene Auseinandersetzung mit den Schattenseiten (nicht nur) der schwedischen Wohlfahrtsgesellschaft, wo dennoch gerade die Schwachen durch den Rost fallen, bietet, für mehrmalige Lektüre (auch, wenn der Täter schon bekannt ist) gut geeignet. Sehr empfehlenwert.
Personen: Mankell, Henning
Manke
Mankell, Henning:
¬Die¬ falsche Fährte : Roman / Henning Mankell. - Wien : Zsolnay, 1999. - 492 S. - Aus dem Schwed. von Wolfgang Butt
ISBN 978-3-552-04928-4 fest geb.
Schöne Literatur - Buch