Eine einzigartige Kombination aus Spannung und Poesie macht Vargas Krimis zu einem besonderen Leseerlebnis. (DR) Eine Frau bittet Kommissar Adamsberg um Hilfe: Unheimliche Schattengestalten, das mystische "Wilde Heer", bei uns besser bekannt als die "Wilde Jagd", wurde im Wald ihres Heimatdorfes gesehen. Vier Personen hatten die düsteren Gestalten in ihrer Gewalt, was unweigerlich den Tod der Unglücklichen bedeutet. Als bald darauf eine erste Leiche auftaucht, macht sich Adamsberg auf den Weg in die Normandie, denn er ist überzeugt davon, dass sich jemand der alten Sage bedient, um unerkannt morden zu können. Doch dann wird er in Paris gebraucht: Momo, ein ebenso unermüdlicher wie harmloser Kämpfer gegen das Establishment, soll den Wagen eines reichen Industriellen abgefackelt haben - und den Besitzer gleich mit. Adamsberg weiß, dass Momo dazu nicht fähig ist, doch der politische Druck lässt keinen Spielraum für andere Ermittlungen. Deshalb greift Adamsberg zu sogar für ihn außergewöhnlichen Methoden und bald ist er auf die Hilfe seines gerade erst aufgetauchten Sohnes Zerk und seiner Kollegen angewiesen. Was bisher alle Krimis der französischen Autorin so einzigartig machte, zeichnet auch den neuesten aus: Die Geschichte ist nicht nur von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd; faszinierend sind vor allem die liebevoll ausgearbeiteten Figuren, viele verschroben und eigen wie Adamsberg selbst, der zum Kummer mancher Kollegen rein intuitiv an die Sache herangeht und dabei oft nicht sagen kann, wie sein Verstand funktioniert. All das sowie feines Gespür für skurrilen Humor und hintersinnige Dialoge heben Vargas Krimis weit über den Durchschnitt hinaus. Sehr zu empfehlen!
Personen: Vargas, Fred Schwarze, Waltraud
Varga
Vargas, Fred:
¬Die¬ Nacht des Zorns : Roman / Fred Vargas. Aus dem Franz. von Waltraud Schwarze. - Berlin : Aufbau, 2012. - 454 S.
ISBN 978-3-351-03380-4 fest geb.
Schöne Literatur - Buch