Im 17. Jahrhundert erlebt eine junge Engländerin Sonnen- und Schattenseiten in Rom. (DR) Lady Clarissa kommt 1623 aus England zu ihrer Cousine Donna Olimpia auf Besuch nach Rom. Sie ist eine begeisterungsfähige junge Frau und erlebt mit wachen Sinnen den Aufstieg der Architektur unter den Päpsten Urban VIII., Innozenz X., und Alexander VII. mit. Sie ist fasziniert von den Prachtbauten, die das mittelalterliche Stadtbild Roms verändern und gerät zwischen zwei der bedeutendsten Architekten der Stadt: Lorenzo Bernini und Francesco Borromini. Beide verehren die Principessa, wie Clarissa in Rom genannt wird, Bernini als strahlender, stets im Mittelpunkt stehender Held, eigenverliebt und von der Gunst der Päpste verwöhnt, bedient er sich zu seinem Vorteil, wo er nur kann. Im Gegensatz dazu Borromini, ein Außenseiter, der nur seiner Kunst lebt, mit einem schroffen Wesen nur wenig Sympathisanten hat, darunter aber so glühende wie Clarissa, und der als außergewöhnlicher Statiker und Baumeister immer wieder übervorteilt wird, indem sich andere mit seinen Ideen schmücken und Ruhm und Geld dafür einheimsen. An diesem Umstand und an ihrer Liebe zur gleichen Frau scheitert die Freundschaft dieser beiden Genies und sie werden zu erbitterten Rivalen in der Kunst und in der Liebe. Clarissa steht zeitlebens zwischen ihnen, erlebt Höhepunkte der Liebe und der Treue als es urplötzlich um Leben und Tod geht ebenso wie abgrundtiefen Hass und Verzweiflung. Der Autor zeichnet ein Gesellschaftsbild des damaligen Rom unter der direkten Herrschaft der Päpste, den Glanz und das Elend, Freizügigkeit und Sittenstrenge und die Abhängigkeit des einzelnen Individuums von der persönlichen Gunst des Herrschers. Er baut sehr geschickt die Zerrissenheit der Principessa auf, in deren Hand es auch liegt, Rom einige seiner noch heute bewunderten Schöpfungen wie die Piazza Navona und die Kolonnaden von St. Peter zu schenken. - Sehr zu empfehlen.

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Personen: Prange, Peter

Schlagwörter: Historisches