Eine spannende und berührende Geschichte auf zwei Zeitebenen. (DR) Vor Jahren schon hat Elizabeth Keane die Enge des (fiktiven) irischen Dorfs Buncarragh hinter sich gelassen. Nach einer Scheidung lebt sie mit ihrem 17-jährigen Sohn in New York. Jetzt muss sie noch einmal zurück in die alte Heimat, denn ihre Mutter Patricia ist gestorben und sie muss sich um die Hinterlassenschaft kümmern. Überraschend findet sie ein Bündel Briefe, die einen ersten Hinweis auf ihren Vater beinhalten, über den ihre Mutter nie ein Wort verloren hat. Jetzt macht sich Elizabeth auf die Suche nach der Vergangenheit ihrer Mutter und entdeckt dabei Stück für Stück Ungeheuerliches. Als Leser_in hat man gegenüber Elizabeth einen deutlichen Vorteil, denn Graham Norton erzählt immer abwechselnd die Geschichte der beiden Frauen. Die Geschichte der Mutter spielt in den 1970er Jahren, aber man fühlt sich in der Zeit viel weiter zurückversetzt. Der Autor erzählt die Geschichte frei von romantischer Idylle und mit sehr viel Gespür für die handelnden Personen. Geheimnisse, gesellschaftliche Konventionen und geplatzte Träume haben Patricia dazu gezwungen, über ihre Erlebnisse zu schweigen. Für "Ein irischer Dorfpolizist" erhielt Graham Norton den Irish Book Award. Auch sein zweiter Roman ist wieder ausgesprochen spannend und authentisch erzählt. Sehr zu empfehlen.
Personen: Norton, Graham
Norto
Norton, Graham:
¬Eine¬ irische Familiegeschichte : Roman / Graham Norton. Aus dem Engl. von Lilke Jellinghaus. - München : Kindler, 2019. - 347 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-463-40720-3 fest geb.
Schöne Literatur - Buch