Eine Kindheit auf dem Land in den 1930er und 1940er Jahren. (BO) Hans Niedermayers Erinnerungen an seine Kindheit sind eine wahre Fundgrube an Informationen über das Leben auf dem Lande in den dreißiger und vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Der Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg hat unsere Welt so sehr verändert, dass junge Menschen von heute sich kaum noch vorstellen können, wie sich das Leben ihrer Eltern, Großeltern oder gar Urgroßeltern abgespielt hat. Hans Niedermayer berichtet in klarer und sachlicher Sprache und mit einer erstaunlichen Akribie. Dass er sich an Dinge erinnert, die Gleichaltrige nur mühsam aus ihrem Gedächtnis abrufen können, wird dadurch verständlicher, dass er sich als Chronist seines Heimatdorfes einbrachte. Nichts wird ausgelassen von dem, was der kleine Lausbub in seiner bäuerlichen Umgebung erlebte. Berichtet wird vom Kinder bringenden Storch, den Erlebnissen als Hüterbube, vom Einrücken der Amerikaner ins Dorf, von der plötzlichen Nähe des Todes, der unendlichen Neugierde über das, was die Erwachsenen reden und tun, bis hin zur Aufklärung durch Tiere mit dem zum Teil recht drastischen Anschauungsunterricht. Was manchem Leser zunächst vielleicht als Tabu erscheinen mag, löst sich durch einfühlsame und wohl bedachte Worte auf. Man kann über alles reden, man sollte es nur ehrlich und geschickt tun. Für alle, die sich erinnern möchten, und für alle, die wissen wollen, wie es damals war.

---

---

Personen: Niedermayer, Hans

Schlagwörter: Biographie Krieg Erinnerungen