Historisch-biografischer Roman über den bayerischen Visionär und Wünschelrutengänger Alois Irlmaier. (BI) Pünktlich zum Millennium präsentiert der Autor Manfred Böckl die tragisch-düstere Lebensgeschichte des in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts wirkenden Sehers Alois Irlmaier. Schon als Kind verfügt der Bauernsohn über die außergewöhnliche Gabe, Quellen, Erdstrahlen und Wasseradern aufzuspüren. Unter der Anleitung des Einsiedlers Jakob entwickelt sich Alois im Lauf der Jahre zum erfahrenen, allerorts gefragten Rutengänger und entdeckt seine übersinnlichen Fähigkeiten. Dank seiner Visionen überlebt er den 1. Weltkrieg und rettet beim Brand des elterlichen Hofes seine Familie vor dem sicheren Feuertod. Ihrer wirtschaftlichen Basis beraubt, beginnt die Familie Irlmaier in Freilassing ein neues, entbehrungsreiches Leben: In dieser politisch unruhigen Zeit verdingt sich Alois als Brunnenbauer, Installateur und Rutengänger. Bilder vom drohenden Naziregime und grausamen Kriegen plagen ihn. Während des 2. Weltkriegs erteilt Irlmaier Hilfesuchenden anhand von Fotos unentgeltlich Auskunft über das Schicksal von Angehörigen an der Front und unterstützt die Kriminalpolizei bei der Aufklärung mysteriöser Mordfälle. Schwer depressiv und einsam stirbt der 'bayerische Nostradamus“ 1959. Wie der Autor im Nachwort bekennt, sind viele Details rein fiktiv, historisch nicht belegt oder verfremdet. So ist bei dieser pathetisch-schwülstigen, mit künstlich-hochtrabenden Formulierungen gespickten Lektüre Skepsis angebracht. Die im Anhang angeführten, vagen und allgemein gehaltenen Voraussagen Irlmaiers für das dritte Jahrtausend , von der globalen Katastrophe, Religions- und Bürgerkriegen, Hungersnot, Klimaänderung und einer letztendlich glücklichen, friedvollen Zeit vermögen nicht zu überzeugen. Nur für in Endzeitstimmung befindliche Esoterikfans und Freunde des Paranormalen empfehlenswert.

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Personen: Böckl, Manfred

Schlagwörter: Biographie Roman Historisches