Und wieder werden Männer ganz nebenbei ins Jenseits befördert. (DR) Maja und Cora - vielen schon aus "Die Häupter meiner Lieben" bekannt - sind auch in diesem Roman die Protagonistinnen. Die beiden fahren mit Majas Sohn aus der Toskana nach Deutschland. Cora begibt sich jedoch mit ihrem Cousin wieder in die Toskana und lässt Maja mit Kind und ohne Geld in dessen Wohngemeinschaft zurück. Natürlich lassen die Abenteuer nicht auf sich warten. Maja bringt ihren Sohn kurzerhand zu seinem Vater aufs Land und gelangt in Zuhälterkreise und in die Schickeria bei dem Versuch, zwei Frauen zu ihrem Recht gegenüber ihren Männern zu verhelfen. Zu guter Letzt taucht Cora dann doch wieder rechtzeitig auf und die "überflüssigen Männer" werden ins Jenseits befördert und man kann sich mit den "Seligen Witwen" freuen. Zurück in der Toskana nennt dann Maja bald ein tolles Anwesen ihr Eigen, wo sie sich eine gesicherte Existenz aufbauen und mit ihrem Sohn ein ruhiges Leben führen will. Maja hat sich somit von ihrer Freundin, der Männer und Geld förmlich zufliegen, emanzipiert - finanziell und auch persönlich. Für Noll-Fans ist dieses Buch sicherlich eine Pflichtlektüre, es ist witzig und ironisch, wenngleich die Handlung etwas konstruiert und nicht so schlüssig wie in den früheren Krimis der Autorin wirkt. Die Menge an Leichen ist nicht immer gleichbedeutend mit mehr Lesevergnügen.
Personen: Noll, Ingrid
Noll
Noll, Ingrid:
Selige Witwen : Roman / Ingrid Noll. - Zürich : Diogenes, 2001. - 269 S.
ISBN 978-3-257-06265-6 fest geb. : DM 39,90
Schöne Literatur - Buch