Greta Thunbergs Mutter Malena erzählt in diesem Buch, wie es dazu gekommen ist, dass die ganze Familie konsequent umweltschädliches Verhalten meidet. (BI) Bei Greta wurde Asperger und hochfunktionaler Autismus diagnostiziert. Es gab Krisen, in denen sie über Monate hinweg weder essen noch sprechen wollte. Sie ist eine Einzelgängerin, Kontakte zu knüpfen ist ihr kaum möglich. Als sie in der Schule einen Film über die Verschmutzung der Weltmeere sieht, ist sie so betroffen, dass sie sich von nun an ausschließlich mit den Themen Klimaerwärmung und Umweltschutz beschäftigt. Bald verfügt sie über ein umfassendes Wissen und kann ihre Forderung nach einer radikalen Wende in der Umweltpolitik fundiert argumentieren. Gleichzeitig wächst ihre Empörung über die Untätigkeit der Politik und das führt zu dem Streik, der die "Fridays for Future" ins Leben ruft. Gretas Unfähigkeit, ihren Schmerz über die Zerstörung des Planeten zu verdrängen, die Kompromisslosigkeit mit der sie sich ihrer Botschaft widmet, wird von ihren KritikerInnen entweder als Instrumentalisierung des "armen Teenagers" interpretiert oder als Symptom ihres Autismus angesehen. Diese diskriminierende Sichtweise spricht Menschen, die von der Norm abweichen, das Recht ab, sich in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen. Doch die außergewöhnliche Energie und oft auch große Intelligenz der Betroffenen, ist vielleicht genau das, was die Welt gerade jetzt dringend braucht. Dieser Aspekt wird bei der Lektüre der "Szenen aus dem Herzen" auf eindringliche, nicht moralisierende Art herausgearbeitet. Dem aufrüttelnden Buch sind viele Leserinnen und Leser zu wünschen und es sollte in jeder Bibliothek verfügbar sein.

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Personen: Ernman, Beata Thunberg, Greta Thunberg, Svante Ernman, Malena Ackermann, Ulla Kunter, Gesa

Schlagwörter: Antolin Klasse-9

Interessenkreis: Lebensgeschichten Umweltschutz