Umfangreiche, fesselnd erzählte Familiensaga aus dem Australien der Pionierzeit. (DR) Australien Ende des 19. Jahrhunderts: Weiße Siedler nehmen rücksichtslos Besitz von dem zu weiten Teilen noch unerforschten Land und vertreiben die schwarzen Ureinwohner mit kaum zu überbietender Grausamkeit. Auch die beiden Einwandererfamilien Macintosh und Duffy - stolze, wohlhabende Schotten die einen, der Arbeiterklasse entstammende Iren die anderen - verfolgen ihre Interessen am neuen Kontinent. Als es zwischen Mitgliedern der beiden Clans zur Konfrontation kommt, entwickelt sich eine Generationen beeinflussende, abgrundtiefe Feindschaft. Peter Watts erzählt in seinem fast 600 Seiten starken Debütroman eine fesselnde Geschichte von Liebe und Hass, von Ehre und Stolz und von Schicksalsschlägen, die Tragödien ungeahnter Tragweite auslösen. Obwohl der Autor eine distanzierte Erzählhaltung einnimmt, geht dieses Buch nahe und fesselt die Leser/innen, je tiefer sie in die immer komplexer werdende Handlung eindringt. Watts versteht es, in seiner plakativen und farbenprächtigen Sprache große Gefühle auzudrücken, er schildert sinnliche Höhenflüge ebenso tabulos wie er schonungslos über kaum zu glaubende Brutalitäten berichtet und die Leser/innen dabei oft fassungslos zurücklässt. Historischer Roman und große Familiensaga zugleich, lebt dieses Buch von seinen großen Charakteren, seiner zeitgeschichtlichen Perspektive und seiner Offenheit. Watts versteht es meisterhaft, Handlungsstränge miteinander zu verweben und sein Publikum in die Welt der Pioniere des 19. Jahrhunderts eindringen zu lassen, seine Personen sind vielschichtig und haben Konturen. Ein sehr gelungener Erstlingsroman in der Tradition großer Schicksalserzählungen.
Serie / Reihe: Band 1
Personen: Watt, Peter
Watt
Watt, Peter:
Weit wie der Horizont : Roman / Peter Watt. - 2. Aufl. - München : Heyne, 2001. - 591 S. - (Band; 1). - Aus dem austral. Engl. von K. Schatzhauser
ISBN 978-3-453-18599-9 fest geb. : DM 44,00
Schöne Literatur - Buch