In der "Hauptstadt", in diesem Fall Brüssel, soll für die EU-Kommission aus PR-Gründen ein "Big Jubilee Project" realisiert werden. Die Suche nach einer Idee beginnt (Musils "Der Mann ohne Eigenschaften" lässt grüßen!). Der Plan, Auschwitz als fiktiven Geburtsort der Europäischen Kommission zu feiern und Überlebende des Holocaust mit einzubeziehen, muss naturgemäß scheitern. Die Palette der handelnden Personen reicht von EU-Mitarbeitern bis zu einem Wiener Emeritus und einem Kriminalkommissar, dazu kommt noch ein herren- und namenlos durch Brüssel geisterndes Schwein, was durchaus symbolisch-ironisch interpretiert werden darf, wie überhaupt dem Buch parodistische Züge inhärent sind. Eine Rolle spielen ferner ein unaufgeklärter Mord, Unfälle und ein finaler Bombenanschlag. Menasse hält einer schamlos agierenden Gesellschaft einen Spiegel vor, ähnlich wie in seinem Roman "Dr. Hoechst". Er ist ein brillanter Erzähler, obgleich die Fäden wegen der komplexen Handlung und wechselnden Perspektiven nicht leicht zu entwirren sind.

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Personen: Menasse, Robert

Schlagwörter: Brüssel Gesellschaftskritik EU-Kommission

Interessenkreis: Zeitgeschichte