Bezug nehmend auf den Fall seines Vaters Walter Jens, der als Gesunder 2006 eine Patientenverfügung unterschrieben und mit dem Theologen Hans Küng für einen selbstbestimmten Tod eingetreten war und es als Demenzkranker dann doch unterließ, seinem Arzt ein klares Signal zu geben, wendet sich der Autor erneut gegen die "geldschneiderische Sterbeindustrie" sowie die weltliche und geistliche Obrigkeit und tritt für das Recht auf Autonomie beim Sterben ein. Dabei setzt er sich pointiert mit vielen Fallbeispielen auseinander, wie z.B. mit dem Fall Fritz J. Raddatz, der sich 2015 in der Schweiz einen Giftcocktail verabreichen ließ. Er erhebt schwere Vorwürfe gegenüber der Pflegerin und der Ärztin seines Vaters, die den Vollzug seiner Patientenverfügung sabotiert hätten, verschont aber seine Mutter. Gut geschrieben, differenzierte Position, Medienecho vorhanden. Ergänzend zu dem Erfahrungsbericht von Wolfgang Putz: "Sterben dürfen" und zur Gegenposition Heinrich Bedford-Strohm: "Leben dürfen - Leben müssen".
Personen: Jens, Tilman
Vam Jens
Jens, Tilman:
Du sollst sterben dürfen : warum es mit einer Patientenverfügung nicht getan ist / Tilman Jens. - 1 Aufl. - Gütersloh : Gütersloher Verlagshaus, 2015. - 224 S.
ISBN 978-3-579-07096-4 fest geb. : 17.99
Medizin - Allgemeines - Sozialwissenschaftliche Grundlagen der Medizin - Buch