Büscher ist "in den letzten 10, 20 Jahren immer mal kurz da gewesen", nun für 2 Monate. Er durchstreift die Stadt, wird Teil des Alltags, im Basar nicht mehr bedrängt. So beobachtet er den "täglichen Trubel" um die Grabeskirche, in der er eine Nacht verbringt und besteigt den Tempelberg, den er als Zünder an der Bombe Jerusalem charakterisiert. Faszinierend sind die Menschen, denen er begegnet. Ein vielsprachiger Armenier, vor 60 Jahren hier geboren, der Jerusalem zu einem "religiösen Disneyland" werden sieht. Durch ihn lernt er die alte Dame Nora kennen, aus einer großen palästinensisch-christlichen Familie stammend, nur sie lebt noch in der Stadt. Von ihr hört er von Ada, deren Familie um 1800 aus Österreich-Ungarn kam. Alle beklagen den Exodus der jungen Leute aus den christlichen und armenischen Vierteln. Er erfährt auch von den fragwürdigen Methoden, mit denen Siedler Häuser in der Altstadt aufzukaufen suchen. Eine lohnende Begegnung mit Geschichte, Alltag und Atmosphäre einer Stadt, in der der Autor mit Beobachtungsgabe und Einfühlungsvermögen auch in Bekanntem Neues entdeckt.
Personen: Büscher, Wolfgang
Cg Büsc
Büscher, Wolfgang:
¬Ein¬ Frühling in Jerusalem. - Berlin : Rowohlt - Berlin Verl., 2014. - 233 S.
ISBN 978-3-87134-784-9 fest geb. : 19,95
Asien Reiseführer - Buch