Zu den versehrten Regionen im Osten Europas führten die Reisen, die Navid Kermani in den Jahren 2016 und 2017 im Auftrag des "Spiegel" unternommen hat: in brillant formulierten Reportagen berichtet er aus Polen, Litauen, Weißrussland, Ost-Ukraine, der Krim, Tschetschenien, Georgien, Armenien und Aserbaidschan, wo ihn Schriftsteller, Historiker oder "ganz normale Menschen" an ihren politischen Einordnungen teilhaben ließen. Oft nur anonym, um sich nicht zu gefährden. Es sind Reisen entlang der Gräben, die Holocaust, Stalins Terror, vergangene und gegenwärtige Kriege in Landstriche und Gesellschaften gegraben haben. Kermani, vielfach ausgezeichneter Autor, fokussiert besonders jene Konfliktlinien, die im Westen schon gar nicht mehr wahrgenommen werden, ebenso wie die zerstörerischen Folgen von Machtmissbrauch, Korruption und nicht endendem Nationalismus. Ein im besten Sinne erhellendes, kluges, ungemein spannend zu lesendes Reisetagebuch, mit dem Kermani seine Reisereportagen früherer Jahre eindrucksvoll fortgesetzt hat.
Weiterführende Informationen
Personen: Kermani, Navid
Elp Kerma
Kermani, Navid:
Entlang den Gräben : eine Reise durch das östliche Europa bis nach Isfahan / Navid Kermani. - 1. Auflage. - München : Beck, 2018. - 441 Seiten
ISBN 978-3-406-71402-3 Festeinband : EUR 24.95
Geschichte Osteuropas - Geschichte Polens - Buch