"If the Dancer Dances - Wenn der Tänzer tanzt" (oder die Tänzerin) begleitet die Stephen Petronio Tanzcompany von New York City bei der Rekonstruktion von RAIN FOREST - einem 1968 uraufgeführten Werk des legendären Choreografen Merce Cunningham (1919-2009).
Das Bühnenbild besteht aus heliumgefüllten schwebenden Kissen aus Silberfolie, ein Werk von Andy Warhol, das Kostümbild stammt von Jasper Johns. Der gesamte Probenprozess findet ohne Musik statt, erst bei der Aufführung vor Publikum gesellt sich die Musik von David Tudor dazu. Bühnenbild, Tanz und Musik beeinflussen einander, ohne dass die Tänzer "auf die Musik" tanzen oder während der Proben Interaktion mit den Silberwolken einstudiert haben. Die einzige im Voraus geplante Verbindung von Bühnendekor, Musik und der Tanzperformance ist, dass die drei Künste gleichzeitig zu erleben sind.
Wie lässt sich eine fast 60-jährige Choreografie in die heutige Zeit übertragen? Wie kann es gelingen, dass eine solche Aufführung nicht steif und museal wird vor lauter Ehrfurcht vor Cunningham, der zu den bedeutendsten Choreografen des 20. Jahrhunderts zählt. Und wie geht das überhaupt: das künstlerische Vermächtnis eines Choreografen lebendig zu halten?
***
"If the Dancer Dances" nimmt die Zuschauer mit in die Probenräume der Stephen Petronio Company. Indem er mit seiner Truppe erstmals keine eigene Choreografie auf die Bühne bringt, sondern ein Werk von Merce Cunningham, verneigt sich Petronio vor dem legendären Choreografen. Zur Aufführung kommt das Tanzstück RAIN FOREST, das Cunninghams Tanztheater-Ensemble 1968 erstmals auf die Bühne brachte .
Doch wie rekonstruiert man das Stück eines Künstlers, der Tanz für eine spirituelle Kunst hielt, die sich nicht mit Worten festhalten lässt? Kann eine Choreografie mehr als 50 Jahre nach ihrer Uraufführung noch Zuschauer berühren?
Drei Mitglieder des nach Cunninghams Tod aufgelösten Ensembles trainieren mit Stephen Petronios Tänzern nach Cunninghams Methoden. Der Film entstand anlässlich des 100. Geburtstages von Merce Cunningham und war der erste Dokumentarfilm, der sich nach Cunnighams Tod im Jahr 2009 mit seinem Erbe beschäftigte.
Pressestimmen aus den USA
"Riveting (...) A startling reminder of how Cunningham's challenging work is as relevant now as it was 50 years ago." (BLACK BOOK)
"Compelling (...) A detailed examination of the artistic process that should entertain any viewer who just likes to watch artists work." (THE POP BREAK)
Film starten
If the Dancer Dances
Regie: Maia Wechsler; Kamera: Eric Phillips-Horst, Victoria Sendra, Alex Rappoport, Scott Sinkler; Montage: Mary Manhardt, Adam Zucker; Musik: Paul Brill; Sound Design: Spencer Plassman; Produktion: Maia Wechsler; Drehbuch: Maia Wechsler
Vereinigte Staaten 2019; Ab 6 Jahren; Sprachfassung: Englisch. Untertitel: Deutsch, Englisch (SDH), Französisch, Spanisch; 1 Online-Ressource (87 min); Bild: 16:9 HD
filmfriend Video