Die Arbeiter von heute werden nicht mehr mit Lobeshymnen gefeiert. Sie müssen sich mit der Ermutigung begnügen, dass ein Einkommen durch harte Arbeit besser ist als gar kein Einkommen.
Im Donbass der frühen 2000er Jahre verbringen Männer und auch manche Frauen in kleinen Gruppen lange Tage damit, durch die engen Schächte illegaler Kohleminen zu krabbeln. Schwefelsammler in Indonesien trotzen der rauchigen Hitze eines aktiven Vulkans und dem tückischen Abstieg aus großer Höhe.
Blut, Feuer und Gestank sind Routine für die Arbeiter in einem überfüllten Freiluftschlachthof in Nigeria. Pakistanische Männer haben kaum mehr als ihre bloßen Hände, um einen abgewrackten Öltanker zu zerlegen. Stahlarbeiter in China fürchten, dass sie eine aussterbende Art sein könnten.
Fünf Porträts schwerer körperlicher Arbeit, die in den digitalisierten Gesellschaften des 21. Jahrhundert immer weniger sichtbar ist. Das verdeutlichen im Film Bilder aus Deutschland. Hier, im Herzen Europas, haben die einstigen Heimstätten schmutziger Industriearbeit ein völlig neue Funktion bekommen. Sie sind Freizeitparks.
WORKINGMAN'S DEATH ist der zweite Teil einer Trilogie des früh verstorbenen österreichischen Regisseurs Michael Glawogger (1959 - 2014) über Globalisierung.
Teil 1, MEGACITIES, ist ebenfalls auf dieser Plattform verfügbar.
Beide Filme sind Klassiker des dokumentarischen Kinos.
Uraufgeführt in Venedig und dort mit dem Preis der Confédération Internationale des Cinémas d'Art et Essai ausgezeichnet, wurde WORKINGMAN'S DEATH danach auf mehr als 60 Festivals rund um den Globus gezeigt.
Insgesamt erhielt der Film rund 20 internationale Ehrungen, darunter:
- Special Jury Prize, International Documentary Association IDA
- Deutscher Filmpreis in der Sparte Dokumentarfilm
- FIPRESCI Jury Prize beim DOK Leipzig Festival 2005
- Nominierung für den Dokumentarfilmpreis der Director’s Guild of America
- GRIERSON AWARD für den besten abendfüllenden Dokumentarfilm, TIMES bfi LONDON FILM FESTIVAL 2005
Das Kinomagazin FILMDIENST urteilte:
"Die mitunter fast circensischen Schauwerte des Gesehenen werden durch ein ausgeklügeltes Sound-Arrangement, die betörende Musik des Avantgarde-Künstlers John Zorn und durch den O-Ton des Films ebenso klug wie assoziationsreich unterstützt. Ein irritierend-visionärer Film, der nicht nur nach der Veränderungen moderner Arbeitswelten fragt."
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Workingman's Death
Produktion: Pepe Danquart, Erich Lackner, Mirjam Quinte, Peter Wirthensohn; Kamera: Wolfgang Thaler; Drehbuch: Michael Glawogger; Montage: Monika Willi; Musik: John Zorn; Regie: Michael Glawogger
Deutschland/Österreich 2006; FSK 16; Sprachfassung: Deutsch, Englisch, Indonesisch, Mandarin, Paschtu, Russisch, Yoruba. Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Portugiesisch, Spanisch; 1 Online-Ressource (122 min); Bild: 16:9 HD
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