Eine Anleitung zur Meditation für Kinder verpackt in eine Bilderbuchgeschichte. (ab 7) (JD) Eva geht es nicht gut, ihre Eltern sind nicht da, die nörgelnde Tante Martha passt auf sie auf. Daher eilt sie zu ihrer (erwachsenen?) Freundin Anna, die sie nicht nur mit Tee bewirtet, sondern auch seelisch unterstützt. Sie gibt Eva zu verstehen, dass jeder Mensch in sich ein geheimes Zimmer voll Licht habe, in dem Gott wohnt und sie Geborgenheit erfahren kann. Wie in einem Schloss mit vielen Zimmern - dieses Bild nimmt die Autorin als Anleihe aus "die innere Burg" von Teresa von Avila - so gäbe es in unserem Inneren verborgene Winkel, die es meditierend zu entdecken gilt. Im Anhang erläutert die Autorin Möglichkeiten, mit Kindern anhand von Symbolen aus dem Bereich der Körpererfahrung zu einer spirituellen Weite zu gelangen. Erfahrungen mit 6-Jährigen bestärken sie in der Gewissheit, dass Kinder fähig und bereit sind, diese Dimension menschlicher Wirklichkeit zu erfassen. Das Bilderbuch verfolgt ein klares Ziel: Erwachsene sollen motiviert werden, Kinder zur Meditation anzuleiten. Diese Absicht, die auch in dem kurzen, sehr informativen Nachwort unterstrichen wird, überlagert aber jede Unbefangenheit und Unmittelbarkeit, die ein Bilderbuch für Kinder attraktiv machen könnte. Die Hauptfiguren (Anna und Eva) kommunizieren auch auf einer zweiten Ebene, mit Handpuppen. Diese sind aber ebenfalls bloß der verlängerte Arm der (religions-)pädagogischen Absicht der Autorin. Die Bebilderung ist kraftvoll in den Farben und üppig in der Gestaltung. Ein Farbenwirrwarr stellt die innere Phantasie Evas dar, sonst bleibt die Darstellung plakativ, vordergründig und ohne Ausdruck. Das mit Farbe unterlegte, wie handgeschrieben wirkende Schriftbild ist sicherlich für ErstleserInnen eine große Hürde. Die Absicht, Wege der Mystik für Kinder als Lebenshilfe zu erschließen, ist zu begrüßen. Der hier beschrittene Weg bleibt aber weit hinter den künstlerischen Möglichkeiten zurück. *bn* Gertie Wagerer

Altersempfehlung: ab 7 Jahren.

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Personen: Klammer, Alexandra

Schlagwörter: Meditation